Grüner Asphalt. Offener Brief von René Paul Niemann zur Asphaltierung von Wegen im Grünen Bremer Westen

In seinem offenen Brief schildert René Paul Niemann am 30.4.2022 straßenbauliche Veränderungen und damit verbundene Flächenversiegelungen, wie sie aktuell im Kleingartengebiet in der Waller Feldmark vorgenommen werden, und macht darauf aufmerksam, dass dies dem ausdrücklichen Ziel, den Grünen Bremer Westen zu revitalisieren, widerspricht. Ich staune darüber, dass die Asphaltierung von Wegen für eine Freizeit-Fahrradroute kurzfristig realisiert wird – was in früheren Jahrzehnten für Kaisenhaus-Anwohner nicht gestattet wurde, mit der Begründung, es ihnen nicht zu bequem machen zu wollen. Und: in einem Kleingartengebiet verböten sich generell und grundsätzliche versiegelte Straßen, denn sie widersprechen dem Gedanken dieses Grünkonzeptes.

Erwähnung finden sollte, dass unter dem Storchenweg, über dessen Versiegelung in der nächsten Beiratsitzung entschieden werden soll, eine Wasserleitung liegt – für Anwohner.

In der kommenden Beiratssitzung, die am 5. Mai (wie mir gesagt wurde) als Präsenzsitzung stattfindet, soll über die Asphaltierung mindestens eines weiteren Weges im Gebiet um den Hohweg entschieden werden.

Ich gebe den gesamten offenen Brief hier wieder.

„Grüner Asphalt.

Im Grußwort von Senatorin Dr. Maike Schäfer auf der Homepage Grüner Bremer Westen (www.bauumwelt.bremen.de/umwelt/parks-gruenflaechen/gruener-bremer-westen-1266758) heißt es: „Im Zuge der Revitalisierung dieser grünen Lunge Bremens werden die Qualitäten und das Potential des Landschaftsraumes gestärkt und gesichert. Dabei entsteht ein buntes Mosaik aus Schreber- und Gemeinschaftsgärten, Streuobstwiesen, Feuchtbiotopen, Waldbereichen und naturnahen Fleeten: ein wichtiges Netzwerk natürlicher und naturnaher Flächen.“

Revitalisierung heißt Wiederbelebung. Von naturnahen Fleeten ist die Rede, von natürlichen und naturnahen Flächen. Was bedeutet das unter der Ägide einer grünen Senatorin?

Kürzlich wurde im Kleingartengebiet Hohweg der Chrysanthemenweg asphaltiert. Statt mit einem halbwegs natürlichen Straßenbelag (Steine, Kies) wurde der Weg auf gesamter Länge mit schwarzer Masse versiegelt, um ihn für Rennräder und PKW kompatibel zu machen. Abgesegnet wurde das unter Ausschluss der Öffentlichkeit, die man kurzfristig vor vollendete Tatsachen stellte. „Niedrigschwellig“ nennt die Stadt diese Vorgehensweise, in beschämender Neudeutung des Begriffs, der doch eigentlich das Gegenteil besagen sollte. Als Grund wird Zeitdruck genannt; vielleicht war man aber auch ganz froh, kritische Stimmen von Anwohnern und ökologisch Interessierten nicht hören zu müssen.

Der SPD-Arbeitskreis Klimawandel, Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften befasste sich in seinem Papier „Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen vor Ort mitgestalten – Leitfaden für Beiräte und Bürger*innen“ mit ebendiesem Thema. (https://stadt.spd-land-bremen.de/Binaries/Binary7148/Klimaleitfaden-fuer-Beiraete.pdf)

Unter Punkt (2) zur Gestaltung von Plätzen und des öffentlichen Raums legt er den Beiräten explizit ans Herz, in welchen Bereichen sie aktiv werden können: „Begrünungen planen (…), Flächen entsiegeln, Bäume pflanzen. Die Beiratsmitglieder können sich dafür einsetzen, dass die entsprechenden Maßnahmen der Klimaanpassungsstrategie umgesetzt werden.“

Leider hat das wohl niemand gelesen.

Und nun wird im Rahmen des Ausbaus der Fahrradwegenetzes die Asphaltierung und Versiegelung des Storchenwegs geplant. Zusammengefasst, was dagegenspricht:

  • Es bestehen bereits zwei Asphaltwege parallel zum Storchenweg: Der Fahrwiesenweg, rund 200 Meter nördlich gelegen, und der Adlerweg rund 200 Meter südlich vom Storchenweg. Und direkt an den Mündungen dieser beiden Wege führt jeweils eine Brücke vom Waller Damm über das Fleet! Eine dritte Asphaltpiste für Rennräder, Roller und E-Bikes ist wahrhaftig nicht nötig. Stattdessen wäre es an der Zeit, endlich die Beläge von Fahrwiesenweg und Adlerweg zu sanieren!
  • Der Storchenweg verläuft in seiner gesamten Länge direkt neben einem Fleet. Wegen der reizvollen Lage wird er überdurchschnittlich stark von Fußgängern, auch in Gruppen genutzt: Familien mit Kindern, viele ältere Menschen, Hundebesitzer etc. Eine asphaltierte Piste an dieser Stelle würde Rad- und Mopedfahrer zu noch mehr Geschwindigkeit einladen. Ruhige Spaziergänge werden dann zur Ausnahme. Ständiges Gebimmel und Gedrängel zu mehr Eile würden jeden Gang vergällen.
  • Durch eine Asphaltierung in direkter Ufernähe würden die Wanderbewegungen von Fröschen, Kröten und anderen Amphibien erheblich gestört. Im Sommer werden Asphaltpisten zu klebrigen, übelriechenden und dunstenden Orten. Welcher Frosch, welche Kröte, mag einen solchen Weg noch überqueren?
  • Zur Asphaltierung des Chrysanthemenwegs wurde angeführt, dass eine Nutzung durch PKW „nicht ausgeschlossen werden kann“. Im größten Teil des Storchenwegs kann diese aber sehr wohl ausgeschlossen werden, da der Storchenweg durch ein Nadelöhr ausschließlich für Zweiräder und Fußgänger durchfahrbar ist. Somit entfällt die Begründung der Mehrfachnutzung durch Fahrräder und PKW.
  • Von offizieller Seite (https://www.gruenerbremerwesten.de/aktuelles/news-aktuelle-entwicklungen-und-projekte-20714) wird eine wassergebundene Wegedecke nun allen Ernstes als nur „vermeintlich ökologischere Alternative“ zu Asphalt apostrophiert. Warum wurde dann vor wenigen Jahren für über 80.000 Euro der gesamte Storchenweg mit einer solchen wassergebundenen Decke ausgestattet? Nun gilt plötzlich die Versiegelung mit Asphalt als ebenso grün und ökologisch sinnvoll, bietet aber zusätzlich viele Vorteile: Sie ist billiger im Unterhalt, bietet weniger Rollwiderstand etc. Folglich kann das Streben ja nur dahin gehen, künftig sämtliche Wege in Bürgerpark, Stadtwald, Wallanlagen etc. ebenfalls zu asphaltieren.
  • Es wird angeführt, dass die Asphaltierung des Chrysanthemenwegs notwendig gewesen sei, damit der Veranstaltungsort „Chrysantheme“ erreichbar bleibe. Davon abgesehen, dass die „Chrysantheme“ auch auf einem Weg mit natürlichem Belag jederzeit erreichbar war und auch künftig erreichbar gewesen wäre, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass zeitnah nun auch die Wege zu allen anderen Veranstaltungsorten und Treffpunkten (z.B. Bremer Werkgemeinschaft Garten jEDEN im Milanweg) zu asphaltieren sind? Müssen wir uns darauf einstellen?

Im Vorzeigeprojekt „Grüner Bremer Westen“ liegt vieles im Argen. Da werden alte Bäume gefällt – und dann Alibi-Nistkästen für die heimatlos gewordenen Vögel aufgehängt. Es werden Insektenhotels gebastelt – weil man jeden alten Baumstumpf, jedes dichte Buschwerk, in dem Insekten sich natürlicherweise verkriechen würden, aufgeräumt hat. Und nun wird wunderbarer „grüner“ Asphalt auf die Kleingartenwege verteilt, dessen Vorzüge blumenreich hervorgehoben werden. Auf Asphalt perlt ganz wunderbar das Wasser ab und kann dann an den Seiten versickern – Entsiegelung wird damit glattweg überflüssig! Asphalt ist grün, Asphalt ist Leben!

Auch Nutzerfreundlichkeit und der niedrigere Energieverbrauch von Asphalt wird in die Waagschale geworfen. Welcher Energieverbrauch mag damit gemeint sein? Dass man als Radfahrer auf einem Naturbelag ein Mü mehr an Kraft aufwenden muss? Und ich dachte doch tatsächlich, das Radfahren diene auch der Fitness und Körperertüchtigung!

Asphalt ist Sondermüll – daran ändert auch die peinliche Grünfärberei von offizieller Seite nichts. Asphalt ist nicht grün, nicht ökologisch und nicht lebensfreundlich. Okay, zumindest ist er nachhaltig – nämlich nachhaltig tot.

Im Bremer Westen entsteht eine pseudobunte Nutzlandschaft, in der die Natur die zweite Geige spielt, mit teuren Sitzbänken und designten Mülleimern, mit weißbepinselten Miniaturbäumchen allerorten, die erst in dreißig Jahren Früchte tragen, und mit glattgeleckten Pisten, auf denen immer eiligere Naturliebhaber auf ihren Rennrädern, Rollern und E-Bikes mit ganz niedrigem Rollwiderstand das inszenierte „Natur-Erlebnis“ so schnell wie möglich durchqueren können.“

René Paul Niemann, 30.04.2022

Frühsommerfest und Woche des Gartens 2020 – jetzt anmelden!

Liebe Freundinnen und Freunde großer und kleiner Gärten,

Veränderungen, Entwicklungen und Stillstand in Sachen Kleingärten, Urban Gardening und Kaisenhäusern in Bremen – es gibt vieles zu berichten. Herausgreifen will ich heute die schöne Einladung von Lisa Hübotter, Projektleitung Green Urban Labs – Grüner Bremer Westen / Senatorin für Umwelt und Klimaschutz, an Interessierte, in der sie dazu aufruft, die Pforte zum eigenen grünen Paradies im Rahmen der Woche des Gartens für Besucherinnnen und Besucher zu öffnen.

Ich freue mich schon jetzt auf eure Gärten! Vielleicht ist dieses Mal sogar eine Parzelle mit Kaisenhaus als Gartenhaus dabei?! Darüber werde ich mich besonders freuen. Ich mache auch 2020 wieder mit und denke an eine Lesung. Wo das sein wird? Das wird noch nicht verraten. Laßt euch überraschen.

Alle Modalitäten und die Kontaktdaten findet ihr in der Einladung von Lisa Hübotter, die ich euch hier gerne wiedergebe:

Nach dem schönen Erfolg in diesem Jahr, wird es im kommenden Jahr eine zweite Auflage der Bremer Woche des Gartens geben. Anfang Juni, vom 07. bis 14. Juni 2020, feiern wir Bremens Gärten.

Den Auftakt für die bunte Gartenwoche bildet das 3. Frühsommerfest im Grünen Bremer Westen, am Sonntag, 7. Juni 2020, in Bremens großem Naherholungsgebiet mit über 4.000 Kleingartenparzellen. Der Tag des Gartens beendet die grüne Woche im FlorAtrium des Landesverbands der Gartenfreunde. In den Tagen zwischen diesen beiden Höhepunkten werden zahlreiche Hausgärten, Parks, Urban-Gardening-Projekte, Dachgärten und Kleingärten ihre Pforten für Interessierte öffnen und zum Staunen und Austauschen einladen. Darüber hinaus sind erneut Führungen, Workshops, Lesungen und andere Angebote rund um das Thema Garten in der Hansestadt geplant.

Bis zum 31. Januar 2020 haben Sie die Möglichkeit Ihren Garten oder einen Programmpunkt für die Bremer Woche des Gartens anzumelden.

Senden Sie hierzu eine E-Mail oder einen Brief an die Projektleiterin Lisa Hübotter bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Wichtig ist, dass Ihre Nachricht folgende Informationen für die Erstellung des Programmheftes enthält:

  • Ihre Kontaktdaten (Name, Vorname, Adresse und Telefonnummer)
  • Die Anschrift Ihres Gartens oder des Angebots sofern diese von der obigen Adresse abweicht
  • Eine kurze Beschreibung des Gartens oder des Angebots (max. drei Sätze)
  • Das Datum und die Uhrzeit Ihrer offenen Pforte oder Ihres Angebots
  • Nach Möglichkeit die nächstgelegene Haltestelle des ÖPNV
  • Ein oder zwei aussagekräftige Fotos (digital) mit Angabe des/der Fotografen/in

Mit der Anmeldung erklären Sie sich mit der Veröffentlichung der oben genannten Daten mit Ausnahme der Telefonnummer und der Privatadresse, sofern diese von dem Veranstaltungsort abweicht, einverstanden. Unter www.bauumwelt.bremen.de/info/gartenwoche können Sie das Programm von 2019 einsehen.

Beste Grüße

Kontakt: lisa.huebotter@umwelt.bremen.de  I  An der Reeperbahn 2, 28217 Bremen

Internet: www.bauumwelt.bremen.de/info/gruenerbremerwesten

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aktualisierter Beitrag

Designierte Senatorin für Umwelt, Bau und Verkehr in Bremen

Wichtig zu wissen ist es, wer im neuen Bremer Senat für die Themen Kleingärten und Kaisenhäuser zuständig sein wird: Für den Posten der Senatorin für Umwelt, Bau und Verkehr ist Dr. Maike Schaefer/ B’90 Grüne designiert. Die promovierte Biologin hat sich in den vergangenen Jahren bereits verschiedentlich mit Kleingärten und der besonderen Situation von Kaisenhäusern politisch beschäftigt. Dazu findet ihr im Blogarchiv einige Beiträge. Vielfältige Vorteile und auch Problemfelder – die gesamte Bandbreite dieses Themenkomplexes ist der neuen Senatorin vertraut. Gutes Gelingen für ein konstruktives  Miteinander aller zur positiven Entwicklung der vielfältg wertvollen Gartengebiete Bremens!

Und wer wird ihr Vertreter? Ich meine gelesen zu haben (aber wo?), dass der bisherige Staatsrat Ronny Meyer diese Position auch weiterhin ausfüllen wird. Seit 2015 ist der Physiker Staatsrat im Ressort Umwelt, Bau und Verkehr.

Was sind eigentlich Staatsräte?

„… Staatsräte. Als sogenannte politische Beamte sind sie die Vertreter der Senatoren und damit oberste Maschinisten des Verwaltungsapparats. Wenn es in einer Behörde rund läuft, die hausinterne Kommunikation funktioniert und die politischen Entscheidungen des Senators geräuschlos umgesetzt werden, dann hat das oft mit einem fähigen Staatsrat zu tun.(…)

Gleiche Farben

Grundsätzlich haben sich SPD, Grüne und Linke bei ihren Koalitionsgesprächen darauf verständigt, dass die Staatsräte in den senatorischen Behörden die gleiche politische Farbe haben sollen wie ihre Chefs. Diese Einigung kam allerdings erst nach hartem Ringen zustande.“

aus dem Weser-Kurier 5.7.2019

Kleingärten und Kaisenhäuser sind Thema im Koalitionsvertrag 2019-2023

Von großem Interesse ist es für Kleingärtner*innen und die Menschen, die die Kleingartenparks in Bremen schätzen, wie die neue  Regierungskoalition sich zum Erhalt von Kleingärten, dem Themenkomplex Kaisenhäuser und zum Fortbestand von laufenden Projekten – wie dem Grünen Bremer Westen – stellt. Hierzu habe ich den Entwurf des Koalitionsvertrags vom 1.7.2019 durchforstet. Die Ergebnisse zum Stichwort „Kleingärten“ habe ich aus dem Vertragsentwurf, wie er online verfügbar ist, für euch herausgefischt. Hier könnt ihr die Positionen als Zitate lesen.

 

Im Kapitel Umwelt und Natur S. 26 ab Zeile 1022 ff

Abschnitt Grünflächen und Grünanlagen

„Städtisches Grün ist für Lebens‐ und Wohnqualität, für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels und für soziale Gerechtigkeit in den Quartieren sehr bedeutsam. Unser Ziel ist es, in allen Stadtteilen für mehr Grün zu sorgen. Bei der Weiterentwicklung des Grüns werden wir bislang unterversorgten Stadtteilen besonderen Vorrang geben.Dazu werden wir auch Flächen entsiegeln oder ungenutzte Kleingärten für alle zugänglich machen. Wir werden Grünpflege und Naturschutz besser ausstatten und dafür der Grünplanung und dem UBB mehr Geld und Personal zur Verfügung stellen. Der Umweltbetrieb Bremen (UBB) wird damit in die Lage versetzt, die an ihn gerichteten Aufgaben weitgehend ohne Fremdvergabe zu erledigen. Der UBB muss dazu auch vermehrt eigenen Nachwuchs ausbilden. Darüber hinaus werden wir eine kooperative Vereinbarung über das Bremer Stadtgrün erarbeiten, indem wir uns über Grünqualität und ‐quantität mit den entsprechenden Verbänden verständigen. Wir werden die Anzahl der Bäume in den Städten erhöhen und sorgen für orts‐ und zeitnahe Nachpflanzungen öffentlicher Bäume. Zudem sollen Grünordnungspläne bei Neubaumaßnahmen eingeführt werden, die festschreiben, dass Altbaumbestand möglichst erhalten bleibt und einheimische, klimaangepasste und insektenfreundliche Bäume nachgepflanzt werden. Ausgleichszahlungen von Privaten müssen vollständig zum Zweck der Nachpflanzungen verwendet werden.“

(…)

„Abschnitt Kleingärten (S. 27 ab Zeile 1067 fff)

Wir werden auch weiterhin für die Kleingärtner*innen ein verlässlicher Partner bleiben und sie bei ihren Aufgaben unterstützen und den gemeinsam erarbeiteten Kleingartenentwicklungsplan zeitnah zum Abschluss bringen. Wir werden Kleingärten grundsätzlich als Grün erhalten. So können sie auch als Kompensationsflächen dienen. Wir werden eine Umnutzung nur dann vornehmen, wenn dies ökologisch und verkehrlich vertretbar ist, kein Veto des Vereins eingelegt wird und an anderer Stelle entsprechende Kompensationsflächen geschaffen werden. Grundlage für die weitere Entwicklung im Bremer Westen ist das Konzept „Naherholungspark Bremer Westen“. Wir werden geeignete brachliegende Kleingärten in enger Abstimmung mit den Vereinen zu einem Klimawald entwickeln, um Bäume, die vor Ort nicht kompensiert werden können, dort anzupflanzen. Wir begrüßen die Modernisierung der Kleingartenordnungen, damit das Gärtnern für noch mehr Menschen attraktiv wird. Wir setzen in diesem Rahmen auch auf mehr Gemeinschaftsgärten für Urban Gardening. Wir sprechen uns dafür aus, Altbäume in Kleingartengebieten zu erhalten. Dafür werden wir prüfen, ob es möglich und sinnvoll ist, in Einzelfällen Parzellen in die Verantwortung der Stadt zu nehmen und mit Nutzer*innen individuelle Verträge und Regeln zu verabreden. Der Abriss der Kaisenhaus‐Ruinen soll durchgeführt werden, um die Vereine von dieser Kostengefahr zu befreien.“

Umweltbildung

„Kenntnisse über unsere heimische Umwelt und die Natur sind Grundlage des Umweltbewusstseins und der Umweltverantwortung. Umweltbildung und Naturerfahrung sollen zu einem festen Bestandteil in den Kindergärten und Schulen werden: durch Waldtage, Schulgärten und die naturnahe Gestaltung von Schulhöfen und Spielplätzen. Jeder Kindergarten und jede Schulklasse, die gärtnern möchten, sollen die Möglichkeit dafür bekommen. Wir werden das bestehende Netz der Umweltbildungseinrichtungen fördern und weiter ausbauen, insbesondere um Aspekte des Klimaschutzes und von Tierschutz und Tierrechten. Dabei wollen wir auch das große und für Naturerlebnisse besonders geeignete Gelände der Ökologiestation in Bremen‐Schönebeck noch stärker für Kinder aus Kitas und Grundschulen aus den umliegenden Stadtteilen erschließen…“

(…)

Kapitel Landwirtschaft, Ernährung, Verbraucherschutz und Tierpolitik (S. 84)

Abschnitt: Landwirtschaft, Jagd und Angeln

(…)

Zeile 3867 fff

„Wir werden die „Essbare Stadt“ um mehr Obst und Gemüse erweitern und mehr Streuobstwiesen in öffentlichen Grünflächen und Kleingartengebieten ermöglichen. Initiativen für Urban Gardening unterstützen wir und stellen geeignete brachliegende Flächen Bürger*innen zum Gärtnern zur Verfügung.“

(…)

Aus: Vereinbarung zur Zusammenarbeit in einer Regierungskoalitionfür die 20. Wahlperiode der Bremischen Bürgerschaft von 1919-1923/ Entwurf vom 1.7.2019

Klicke, um auf Entwurf-Koalitionsvertrag-2019-07-01.pdf zuzugreifen

 

Frühsommerfest im Grünen Bremer Westen am 23. Juni

Am Sonntag geht es um 11.00 Uhr los – das zweite Frühsommerfest im Grünen Bremer Westen empfehle ich sehr gerne: Viele wunderbare Gärten können besichtigt werden, engagierte Projekte stellen sich vor, Kaisenhausmuseum und Fleetkirche öffnen ihre Türen … begleitete Radtouren bieten Interessierte bekannte und neue Eindrücke aus dem vielfältigen urbanen Naherholungsgebiet rechts und links vom Waller Fleet und diesseits und jenseits der Autobahn. Es gibt einen schönen Programmflyer mit Karte des Gebiets von Lisa Hübotter, Projektleitung Green Urban Labs des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr, den ihr hier als pdf-Datei herunterladen könnt:

1. Frühsommerfest 2019 – Angebote   //     2. Frühsommerfest 2019 – Karte

Packt das Picknickkörbchen ein und lasst euch beeindrucken. See you!

GRÜNER BREMER WESTEN – KIRSTEN TIEDEMANN
Radtour durch den Grünen Bremer Westen, 13:00 – 14.30 Uhr
Treffpunkt: Waller Damm – Ecke Fahrwiesenweg (Walle)

Die etwa 7 km lange Tour führt uns auf verwunschenen Wegen durch den abwechslungsreichen Grünen Bremer Westen.
Wir starten in der Waller Feldmark (Kaisenhäuser), fahren am Waller Feldmarksee vorbei und erkunden das kunterbunte Leben im Kleingartenpark „In den Wischen“. Seerosen auf dem Maschinenfleet, das Vogelschutzgehölz mit traumhaften Buchen und idyllische Parzellen liegen auf dem Weg. An unserem Ziel, in der Gaststätte „Blüh‘ auf“, wartet eine Erfrischung auf uns und ein Klönschnack mit dem Vorsitzenden des Vereins.
Treffpunkt: Waller Damm – Ecke Fahrwiesenweg (Walle)
Ziel: Vereinheim „Blüh‘ auf“ am Mittelwischweg
Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Grün mit Biss – Kleingärtnerverein „Blüh‘ auf“ e.V. feiert 100-jähriges Bestehen

Weser-Report 12.6.2019

Ausgabe des Weser-Report 12.6.2019 – Ausgabe West [Screenshot] hier als pdf-Datei verfügbar

Kinderlachen am Maschinenfleet, prächtig blühende Blumen in idyllischen Gärten und uralte Buchen im Vogelschutzgehölz – es ist ein sehenswertes Kleingartengebiet, in dem einer der größten Kleingärtnervereine Gröpelingens seinen 100-jährigen Geburtstag feiert. Der rege Kleingärtnerverein „Blüh‘ auf“ e.V. lädt am Samstag, 15. Juni, ab 19.00 Uhr zu einer echten Country- und Westernparty in die stilecht dekorierte Vereinsgaststätte „Blüh‘ auf“ ein. Line-Dance Vorführungen werden die Füße kribbeln lassen und zum Mitmachen anregen. Ganz vorne stehen Spaß und Geselligkeit auch beim Frühschoppen am Sonntag, 16. Juni. Hierzu hat sich der große Shanty-Chor Grambke angekündigt – als Highlight wird das Vereinslied zum Besten gegeben.

Es blüht und gedeiht in den Gärten zwischen Gröpelingen und dem Maschinenfleet – man versteht es zu gärtnern und sich gemeinsam mit den Nachbarvereinen für den langfristigen Bestand der grünen Lunge des Stadtteils einzusetzen. Die Gärten liefern knackiges Gemüse, sie sind grüne Erholungsorte. Gemeinsam mit den benachbarten Kleingärtnervereinen „Am Mittelwischweg“ e.V., „Morgenland“ e.V. und „Waller Marsch“ e.V. steht man eng zusammen. Die vier Vereine mit ihren idyllischen Parzellen begründen den Kleingartenpark „In den Wischen“. Dieses grüne Naherholungsgebiet für Gröpelingen reicht vom Waller Feldmarksee bis zu den Wettern. Der Schulter-schluss der Vereine zeigt sich auch an den Lärmschutzwänden entlang der Autobahn, denn für deren Bau haben sich die Vereine „Blüh‘ auf“ e.V. und „Am Mittelwischweg“ e.V. unbeirrbar und erfolgreich engagiert. Die Aufenthaltsqualität in den Gärten hat davon enorm profitiert.

Rock‘ Roll Treffpunkt, Kaisenhäuser, Schreberjugend, Ernte-Dank-Umzüge, die erste Kindergartenparzelle Bremens, Fußball-Teams – das alles sind Stichworte zum Kleingärtnerverein „Blüh‘ auf“ e.V. Das hundertjährige Bestehen nimmt der Verein zum Anlass, sich gemeinsam mit der Historikerin Kirsten Tiedemann seiner Tradition und Geschichte zu widmen. Aus der Zusammenarbeit ist ein lesenswertes Buch von 144 Seiten mit einmaligen historischen Fotos, Originaldokumenten und Geschichten aus dem Vereinsleben entstanden. Ganz neue Informationen besonders der frühen Vereinsjahrzehnte stammen aus den alten Protokollbüchern des Vereins. Diese handgeschriebenen Protokolle sind bis zu 93 Jahre alt. Wichtig ist es den Autoren, Kirsten Tiedemann und Jürgen Huss, 1. Vorsitzender des Vereins, die Geschicke des Vereins jeweils im Zusammenhang von Politik und Wirtschaft in Bremen zu zeigen. Das gelungene Buch hält gleichzeitig das abwechslungsreiche Vereinsleben und das umsichtige Handeln der Vereinsvorstände durch das vergangene Jahrhundert für die Zukunft fest. Es erscheint in limitierter Auflage und wird zu den Feierlichkeiten gedruckt vorliegen.

Der Kleingärtnerverein Blüh‘ auf e.V. lädt seine aktuellen und früheren Mitglieder mit ihren Familien sowie die Freundinnen und Freunde aus den Nachbarvereinen zu den Jubiläumsfeiern ein. Herzlich willkommen sind auch Bekannte und Interessierte, die den Verein kennen lernen wollen.

TERMINE:

  • Samstag, 15. Juni ab 19.00 Uhr Country- und Western-Party (Kostümierung ist gerne gesehen)
  • Sonntag, 16. Juni ab 10.00 Uhr Frühschoppen mit Shanty-Chor Gramke (open end)
  • Ort: In der Vereinsgaststätte mit Festzelt, Auf den Wettern 1, In den Wischen/Gröpelingen.
  • Bitte vormerken: Ein Kinderfest wird am 17. August gefeiert

    Blick über das Maschinenfleet ins Blockland. Foto: K. Tiedemann

Podiumsdiskussion: Zukunft der Kleingärten in Bremen [Veranstaltung/save the Date]

Nicht weniger als die „Zukunft der Kleingärten in Bremen“ steht am Mittwoch, 19. Juni, von 17.00 bis 19.00 Uhr im Wallsaal der Stadtbibliothek im Rahmen der ersten Woche des Gartens in Bremen zur Diskussion. Die Leiter des Projekts Green Urban Labs beim Senator für Umwelt, Thomas Knode und Lisa Hübotter, laden ein zu dieser Podiumsdiskussion. Wir dürfen uns überraschen lassen, welche Fachleute, Politiker und Verbandsfunktionäre aus welchen Fachbereichen und Institutionen uns ihre Positionen vorstellen werden. Es sollen Mitarbeiter des Kleingartenentwicklungsplanes 2025 (KEP 2025) sein, an dem hinter verschlossenen Türen im Landesverbands der Gartenfreunde Bremen e.V. gearbeitet wird. Die Woche des Gartens Bremen 2019 bietet sich an, um „potentielle Zukunftsvisionen“ zu thematisieren. Es ist ein gutes Zeichen nach den Disputen im Kleingartenwesen, die im vergangenen Jahr mit dem Konflikt um den Entwurf einer neuen Kleingartenordnung ihren Höhepunkt fanden, dass nun öffentlich über die zukünftige Entwicklung der vielfältigen Parzellen gesprochen werden wird. Solch eine Initiative hat man sich vom Landesverband der Gartenfreunde Bremen e.V. gewünscht.

Auch angesichts der Aussagen verschiedener Kandidaten der SPD zur just vonstatten gegangenen Bürgerschaftswahl auf abgeordnetenwatch.de ist der Besuch dieser Veranstaltung dringend notwendig. Von Björn Tschöpe, Andreas Bovenschulte und Carsten Sieling SPD sind weitreichende Vorhaben für den Kleingartenplan 2025 genannt worden – besonders für den Grünen Bremer Westens mit Umwidmung des Gebietes in eine eigene Stiftung, dortige Ansiedlung von tiny houses, Ausgleichsflächen und andere Punkte (siehe unten). Ist das ein gangbarer Weg? Was würde so ein Konzept bedeuten? Für die Vereine? Für Eigenlandparzellisten? Welche Vorteile hat es für die Zukunft der Kleingärten, ein so großes Gebiet im Bebauungsplan nicht mehr als Dauerkleingartengebiet auszuweisen? Weiterlesen

Unser Bürgermeister SPD – Pläne der Parteien für Bremens Kleingartengebiete [abgeordnetenwatch.de]

Auch unser derzeitiger Bürgermeister teilt die Ansichten von Herrn Tschöpe und Herrn Bovenschulte zum Umgang mit Kaisenhäusern und der Planung für Kleingartengebieten.

Heute höre ich übrigens, dass der Vorstand des Landesverband der Gartenfreunde Bremen e.V. inzwischen einen Brief an Herrn Tschöpe gesandt hat, in dem er gebeten wird, vor seinen Aussagen über den Landesverband der Gartenfreunde Bremen mit diesem Rücksprache zu halten. In dem Brief heißt es weiter, dass der Landesverband der Gartenfreunde Bremen e.V.  nicht für eine teilweise Bebauung von Kleingartengebieten stimme – man will alle Gartengelände komplett erhalten. Der Landesverband der Gartenfreunde steht auch nicht für eine Umwidmung von Teilen des Kleingartengebietes Walle in Wochenendhausgebiete – die Pacht würde zu teuer.

Moment! Erinnere ich richtig, dass Herr Golasowski, 2. Vorsitzender, sich in Weser-Kurier und in der Verbandszeitung Gartenfreund positiv zur Bebauung mit Tiny-Häusern in der Waller Feldmark ausgesprochen hat? Doch, doch am 8.1.2019 war da was, nämlich hier

Bemerken möchte man an dieser Stelle, dass sich für die Umwidmung in Wochenendhausgebiete ausschließlich Vereine mit Gärten, dessen Land in Privatbesitz der Gärtner ist, interessieren und engagieren. Über diese Gärten hat der Landesverband – soweit mir bekannt ist – keine Entscheidungsbefugnis.

Hier nun die Haltung unseres amtierenden Bürgermeisters im Wortlaut, wie auf www.abgeordnetenwatch.de

Antwort von Carsten Sieling (SPD)26. Apr. 2019 – 14:09
Dauer bis zur Antwort: 1 Woche 5 Tage

Sehr geehrter Herr Wicha,

im bundesweiten Vergleich der Großstädte verfügt Bremen über ein besonders großes Angebot an Kleingärten (bezogen auf die Bevölkerungszahl), zugleich müssen aber auch wir uns mit einer kontinuierlich sinkenden Nachfrage nach Kleingärten auseinander setzen.
Diese sinkende Nachfrage zeigt sich insbesondere im Bremer Westen, wo aktuell deutlich über 500 Parzellen nicht genutzt werden. Diese Gebiete gleichwohl attraktiv zu erhalten, fordert die betroffenen Vereine außerordentlich.
Dies war und ist der Hintergrund für unser politisches Ziel, einen Kleingartenentwicklungsplan zu erarbeiten, der zukunftsfähige Lösungen für die künftige Gestaltung der vom wachsenden Leerfall betroffenen Gebiete enthalten soll.
Als Ursache für den derzeitigen, leider noch nicht sehr weit gediehenen Stand der Erarbeitung sind zum einen die doch zeitaufwendigen vorbereitenden Arbeiten zu nennen, zum anderen aber auch der Umstand, dass es noch unterschiedliche Haltungen zur grundsätzlichen Zielorientierung gibt: sollen sich die bisherigen Kleingartengebieten im Bremer Westen komplett zu einem sogenannten „Landschaftspark West“ ohne jegliche Anteile von Wohnbebauung entwickeln oder – und dafür spreche ich mich aus – soll es auch die Möglichkeit geben, Teile dieser Flächen für den Wohnungsbau nutzen, deren Verkaufserlöse dann vollumfänglich und in Absprache mit den betroffenen Vereinen für Attraktivitätsteigerungen genutzt werden können. In diesen Kontext gehört auch eine noch ausstehende Verständigung zur Weitergabe nutzbarer Kaisenhäuser.
Diese grundsätzliche Klärungen sind in den Koalitionsverhandlungen für die kommende Legislaturperiode herbeizuführen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Carsten Sieling
Bürgermeister

Die LINKE (Teil 2) – Pläne der Politik für Kleingärten in Bremen [abgeordnetenwatch.de]

Die Antwort von der Fraktionsvorsitzenden von Die LINKE, Kristina Vogt, auf die Frage von Norbert Wicha bei www.abgeordnetenwatch.de könnt ihr hier heute lesen.

Antwort von Kristina Vogt (LINKE) 15. Apr. 2019 – 14:51
Dauer bis zur Antwort: 1 Tag 17 Stunden

Sehr geehrter Herr Wicha,

Sie sprechen einen Punkt an, der mich als ehemalige Parzellistin seit langem ärgert. Wir hatten im Juli 2014 den Antrag „Kaisenhäuser-Konzept an neue Rechtslage anpassen“ gestellt (https://www.bremische-buergerschaft.de/drs_abo/2014-07-10_Drs-18-593%20S…). In der Begründung des Antrags hatten wir damals ausgeführt:
„Mit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 11. Juli 2013 ist die bisherige Auffassung des Senats, eine Wohnnutzung in Kleingartengebieten könne in keiner Weise rechtlich zulässig sein, obsolet geworden. Noch in der Antwort auf die Große Anfrage der LINKEN „Wohnen in Kleingartengebieten (‚Kaisen-Häuser‘) rechtlich absichern“ hatte der Senat ausgeführt, weder Duldungen, noch Ausnahmeregelungen, noch Einzelfestsetzungen könnten rechtlich Bestand haben. Nach der Entscheidung des BVerwG (4 CN 7.12 vom 11. Juli 2013) ist dies falsch. Damit ist der Weg frei, endlich die Lähmung bei der Überarbeitung des Konzepts zu überwinden und die Politik zu beenden, deren gestalterisches Ziel sich letztendlich in der vollständigen Beseitigung aller Wohnnutzungen in Kleingartengebieten erschöpfte. Wohnen in Kaisenhäusern, eine ungewöhnliche, aber in Bremen historisch verwurzelte Wohntradition und Lebensform, kann und soll in Bremen auch eine Zukunft haben. Zur rechtlichen Absicherung sowohl der BewohnerInnen, als auch der Verteidigung der Kleingartengebiete gegen eine schleichende Umwandlung in generelle Wohngebiete, steht eine breite Palette von Instrumenten zur Verfügung. Sie können jetzt genutzt werden.
Leider wurde unser Antrag von SPD, Grünen und CDU abgelehnt (die FDP war damals nicht in der Bürgerschaft vertreten).
In der gesamten Legislaturperiode 2015 bis 2019 hat sich nichts getan, auch Nachfragen in der Deputation brachten keine Ergebnisse. Es wurden keine bewohnten Häuser mehr abgerissen, aber es wurde auch nichts dafür getan, das Einzelfall-Wohnen in Kaisenhäusern zuzulassen. Auch das Anliegen mehrerer Vereine, Wochenendgebiete zuzulassen, wurde nicht umgesetzt.
Nach der Wahl muss endlich Verlässlichkeit für Kaisenhäuser und deren Besitzer*innen geschaffen werden. Mit Einzelfestsetzungen, die rechtssicher Wohnen zulassen, mit Umwandlungen in Wochenendgebieten, wenn die Vereine dies wünschen, und mit einer grundsätzlich veränderten Kommunikation, die den Fortbestand der Kaisenhäuser und des Wohnens in Kaisenhäusern als Chance für die Kleingartengebiete begreift. An uns soll das nicht scheitern.

Mit freundlichen Grüßen
Kristina Vogt

B‘ 90/Grüne (Teil 1) – Pläne der Parteien für Bremens Kleingartengebiete [abgeordnetenwatch]

Björn Fecker B’90/ Grüne antwortet auf die Frage von Norbert Wicha auf abgeordnetenwatch.de

Sehr geehrter Herr Wicha,

herzlichen Dank für Ihre Frage. Sehen Sie mir bitte nach, dass ich als Nicht-Experte in diesem Themenfeld nur unsere große Linie skizzieren kann und nicht in allen rechtlichen Details in der Tiefe stecke.

Für mich ist klar, dass intakte Häuser nicht abgerissen werden sollten, sondern sich der Fokus auf die nicht mehr zu nutzenden Immobilien beziehen sollte. Alles andere wäre angesichts der Wohnraumsituation in Bremen ein falsches Signal. Deswegen haben wir auch im Haushalt entsprechende Mittel ausschließlich für den Abriss der Schrottimmobilien hinterlegt. Durch die Novelle des Bundeskleingartengesetzes besteht nun auch Chance die Kaisenhäuser weiter zu erhalten. Überdies hat sich die Grüne Bürgerschaftsfraktion auch für die Wochenendgebiete eingesetzt, wenn dies mit den gängigen Vorschriften (bspw. Flucht- und Rettungswege) in Einklang zu bringen ist. Mit dem Landesverband der Gartenfreunde, das werden Sie sicherlich auch den Medien entnommen haben, sind wir in einem stetigen Dialog ohne dabei die Meinung des Verbandes in jeder Frage zu teilen. Gerade in einer Stadt sind Kleingärten für Kinder und Familien eine wichtige Erholungsquelle, die wir gemeinsam mit den Nutzer*innen im Rahmen des Kleingartenentwicklungsplans nun auch weiter entwickeln wollen. Aus meiner Sicht mit durchaus mehr Flexibilität, als es in der Vergangenheit der Fall war.

Liebe Grüße
Björn Fecker