Kranich, Gerümpel und Co.

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Wat für’n Schietwedder! Es hat die ganze Nacht in Strömen geregnet und tropft den Vormittag über weiter. Ich gestehe: Es kostet mich etwas Überwindung, raus in die nasse Kälte zu gehen. Und trotzdem mache ich mich auf den Weg zum Kleingartnerverein Walle, um mit anzufassen. Habe ich mich doch angekündigt. Und was allein ziemlich öde wäre, ist gemeinsam leichter gemacht. Für mich ist es am 14.4.2018 das erste Mal, dass ich bei „Bremen räumt auf“ dabei bin. Einige Leute aus dem Gartenverein Walle nehmen den bremenweiten Aktionstag jährlich zum Anlass, um durch ihre Wege zu gehen und den achtlos beiseite geworfenen Müll zu sammeln. Hier ist alles gut vorbereitet: Säcke und Handschuhe sind griffbereit. Eine gute Anzahl „Aufnehmer“ erleichtern das Zusammentragen. Ich schließe mich drei Frauen an, die hier ihren Garten haben. Mit Regencapes, Gummistiefeln und Südwester sind wir wetterfest gekleidet und ziehen gemeinsam los. Auf unserer Tour finden wir Kippen, Coffee-to-go Becher, Hamburger-Verpackungen, Legosteine, Plastikflaschen, In-Ear-Kopfhörer, Seitenspiegel für ein Auto, eine Zahnbürste und Unmengen von Bauschutt am Rand des Parzellengebiets, wo es auf das Gewerbegebiet Bayernstraße trifft. Dort ist von Seiten der Stadt Freifläche mit Wiese „angelegt“. Es wird vermutet, dass sich manchen Leute, die hier keine Parzelle haben, den Schutt auf der Fahrt zur Deponie am Rand des Parzellengebietes abladen und sich so unbemerkt & kostenfrei dessen entledigen wollen. Das ist kein feiner Zug. Zahlreiche Schnapsfläschchen liegen bei Kacheln, Ziegeln und Betonresten, gefährlich scharfer Glasabfall und leere Chipstüten. Zwei blaue Säcke voller Müll gabeln wir auf. Liebe Leute, was soll denn das? Typische Gartenabfälle wie Blumentöpfe aus Plastik sehr dagegen selten.

Ein Ehrenteller zur Teilnahme an der 2. internationalen Modeneserschau liegt achtlos am Wegrand. Ich lerne heute: Modeneser ist eine Taubenart, und frage mich, wie dieser Schmuck-Teller hierher kommt? Vielleicht hat sich ein Parzellenpächter von den Hinterlassenschaften seines Vorgängers entledigt? Früher wurden auf Parzellen gerne auch Brieftauben gezüchtet. Buchstäblich liegen Geschichten herum. Ein Kranich aus Plastik wird meine Trophäe des Tages. Der Vogel scheint fast zu lächeln.

Langsam geht der Regen in Niesel über. Das ganze Gelände ist plitschnass. Wie auf den Straßen steht auch auf einigen Wegen Wasser. Die Gummistiefel sind passendes Schuhwerk. Nicht wenige Parzellen, an denen wir vorbei kommen, stehen zu Teilen unter Wasser. Ich überlege, wie lange es dauert, bis das Wasser abfließt und wann die Gärten überhaupt wieder begehbar sein werden? Ist das ein Ausdruck des Klimawandels? So eine Situation habe man bisher sehr sehr selten, erzählen mir die kundigen Leute vom Vorstand.

Einige grüne Säcke voller Müll später beschließen wir unsere Sammlung und erhalten eine freundliche Einladung zum gemeinsamen Klönschnack vom Vereinsvorstand für alle Helfer an einem anderen Tag. Spontan macht eine Mitsammlerin unserer kleine Gruppe das Angebot, auf eine wärmende Tasse Kaffee in ihren Garten zu kommen. Ich nehme gerne an, wir haben einen angeregten Austausch in dem liebevoll gestalteten Garten. Danke für die freundliche Aufnahme!

P.S.: Die Wegwerfmentalität mancher Menschen wird sich wohl nicht so rasch ändern, daher bin ich im nächsten Jahr wieder dabei. See you.

Leserbrief zur Entwicklung einer neuen Gartenordnung

Es ist eindeutig entschieden worden: Auf ihrer Jahreshauptversammlung haben die organisierten Bremischen Gartenfreunde beschlossen, dass der Entwurf zur Gartenordnung für Bremen überarbeitet werden wird. Viele gute Leute mit umfangreicher Sachkenntnis werden daran mitwirken. Ein Leserbrief erreicht mich, der einen Beitrag zur anstehenden Diskussion an der neuen Gartenordnung darstellen kann und grundsätzliche Fragen aufwirft.

„Liebe Gartenfreunde
Die rege Diskussion über unsere Gartenordnung erfüllt mich mit Hoffnung. Selbst bin ich seit einigen Jahren Vorsitzender eines KV und hatte bis jetzt die Befürchtung, dass gewisse Leute beim Landesverband machen können was sie gerne wollen und die Kleingärtnergemeinde stimmt ohnmächtig und ohne großen Widerstand zu.
Das breite Interesse und vor allem die Ablehnung des Entwurfes des LV haben mich eines Besseren belehrt. Darüber bin ich sehr froh, zeigt es doch, dass sich die Kleingärtner nicht so einfach übergehen lassen und, wenn es darauf ankommt, immer noch mit Herz und Verstand bei der Sache sind. Nun sollten wir daraus aber auch eine kleine Verpflichtung ableiten. Auf breiter Basis sollten nun möglichst viele unserer Gartenfreunde an der Neugestaltung einer modernen Landesgartenordnung mitarbeiten. Denkt darüber nach was für Euch wichtig ist, redet und diskutiert in der Familie und mit Freunden darüber und tragt euren Vorständen wichtige Dinge vor. Es könnten daraus Eingaben an die einzusetzende Arbeitsgruppe entstehen, die dann letztlich von der Delegierten-Versammlung beschlossen werden könnten. Ich bin überzeugt, auf diese Weise können und sollten wir alle an der neuen Gartenordnung mitgestalten. Letztlich muss aber klar sein, dass auch eine neue, gewissenhaft ausgearbeitete Gartenordnung immer einen Mehrheitsbeschluss darstellen wird, der nicht jedem von uns zu 100% gerecht werden kann.
Persönlich bin ich deshalb der Meinung, dass eine Landesgartenordnung sich natürlich zuallererst an bestehende gesetzliche Vorschriften halten muss. Genauso wichtig (das verlangt auch das Bundeskleingartengesetz ausdrücklich) ist dann, dass in ihr regionale Unterschiede in den einzelnen Kleingartengebieten Berücksichtigung finden. Außerdem sollten gesellschaftliche „Kernentwicklungen“ in eine neue Gartenordnung einfließen.
Die jüngere Entwicklung unserer Gesellschaft in Bremen (und um die geht es uns doch hier) war, ist und wird auch noch lange Zeit vom allgemeinen demographischem Wandel, der radikalen Veränderung in der Arbeitswelt (Jobs die vielfach eben nicht von 8 bis 16 Uhr stattfinden, sondern teilweise weit davor oder danach anliegen), der signifikanten und sehr begrüßenswerten Zunahme von Geburten in Bremen und dem Zuzug von tausenden von Flüchtlingen geprägt sein. Das sind die Eckpunkte und diese müssen – wollen wir eine zukunftsfähige Gartenordnung entwickeln – unbedingt mit einfließen.
Wir wissen doch alle, tausende von Flüchtlingen werden auf Dauer hier bei uns bleiben. Nun was tun diese lieben Leute? Als erstes suchen sie eine Wohnung. Als zweites suchen Sie einen Job und als drittes – da bin ich mir ziemlich sicher – werden sie sich einen Garten suchen, um aus ihren Mietskasernen in die Natur zu kommen und um das zu tun, was in ihren Heimatländern für die Mehrzahl von ihnen selbstverständlich war – nämlich zu gärtnern!

In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal auf den immer wieder eingebrachten Hinweis auf brachliegende und angeblich nicht verpachtbare Kleingärten eingehen:
Die Aussage, es gäbe zu viele Parzellen in Bremen und deswegen könnten wir beruhigt Flächen für irgendwelche anderen Nutzungen freigeben ist schlichtweg falsch und berücksichtigt das eben gesagte nicht. Es gibt nicht zu viele Parzellen. Sondern es gibt lediglich Verpachtungs-Hindernisse!! Bei uns im Verein ist die Nachfrage nach Gärten so groß, dass wir sie nicht befriedigen können. Auch bei uns gab es […] vermüllte oder brachliegende Parzellen. Dass solche natürlich keiner so ohne Weiteres freiwillig übernehmen will, ist doch völlig klar. Nun was haben wir getan um das zu ändern. Wir haben die Situation den Mitgliedern ausführlich dargestellt, diskutiert und ihnen auch vorgerechnet, wohin das auf Dauer führt – nämlich letztlich in die Insolvenz und damit der Auflösung des Vereins, weil Pachten vom Verein an die Landbesitzer gezahlt werden müssen. Der Verein aber weder Pacht noch Mitgliedsbeiträge einnimmt. Das führt zu einer Schere von Unterdeckungen in der Vereinskasse, die ständig und immer schneller am Bestehen des Vereins nagt. Danach gab es eine breite Zustimmung diese Situation zu ändern. Mit großer Mehrheit haben wir beschlossen, dass der zu leistende Gemeinschaftsdienst bis von jährlich 3 auf aktuell 6 Stunden (!) erhöht wurde. Die dadurch verfügbar gewordenen Ressourcen wurden eingesetzt, um alle diese Parzellen aufzuräumen und verpachtbar zu machen. Heute hat unser Verein alle diese Parzellen wieder verpachtet. Das bedeutet mehr Einnahmen für den Verein (und natürlich auch für den LV).
[…]

Nun hilft alle Kritik wenig – es muss nach vorn geschaut und klug darüber nachgedacht werden, wie wir es besser machen können. Nur meckern geht sowieso gar nicht – anpacken ist angesagt!
Grundsätzlich trete ich für eine weitestgehende Beibehaltung der Autonomie der Vereinsvorstände ein. Der LV hat mit seinem Entwurf versucht, dies heimlich still und leise zu ändern. Diesen „Machtstreben“ […] muss entschieden entgegen getreten werden. Der LV ist nicht die disziplinarisch vorgesetzte Dienststelle der KV und deren Vorstände. Der LV wird von uns am Leben gehalten, finanziert und gewählt. Er soll uns [gemeint sind die Kleingartenvereine, KT] und unsere Mitglieder unterstützen und beraten, unsere Interessen gegenüber der Politik und Gesellschaft wahrnehmen und sich ansonsten um die in seiner Satzung genau festgelegten und beschriebenen Aufgaben kümmern. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Hierzu nur eine Kernfrage: Warum betreibt der LV keine Lösungsfindung in Sachen nicht verpachteter/verpachtbarer Parzellen und warum betreibt der LV keinerlei Marketing zur Förderung von Verpachtungen?? Viele Mitbürger wissen schlicht gar nicht, wie günstig man an einen schönenGarten kommen kann.
Um eine moderne, zukunftsfähige bremische LGO [Landesgartenordnung, KT] zu entwickeln, ist, meiner bescheidenen Ansicht nach, eine zwingende Voraussetzung noch nicht erfüllt: Es gibt keine „Vision“! Eine Vision davon, wie das Kleingartenwesen der Zukunft (Kaisenhäuser u.v.a.) aussehen soll.
Der LV hat dazu keine Ideen, man hört sogar, dass Vertreter des LV einer Sitzung der Politiker zu diesem Thema trotz Einladung ferngeblieben sind. Diese Vision sollten wir gemeinsam entwickeln, dann wird das auch was mit den „…blühenden Gärten“!
Macht Euch bitte Gedanken und helft alle mit – ich bin sicher, dann wird das was!
Herzliche Grüße an alle Gartenfreunde und die die es noch werden wollen.
Euer U. Stuckenbrock“

„Gartenordnung wird überarbeitet“ – Beitrag im Weser-Kurier und Kommentare dazu

Neue Gartenordnung wird überarbeitet„, ist ein Bericht von Silke Hellwig im Weser-Kurier von der Hauptversammlung des Landesverbands der Gartenfreunde Bremen e.V., die am 14.4.2018 stattfand. Nachdem die Presse durchaus einmal von der Teilnahme ausgeschlossen wurde, durfte die Vertreterin dieses Mal dabei sein.

Der Landesvorsitzende bemängelt in Presse und TV (buten und binnen), dass es ein Mangel an ehrenamtlichen Engagement und Nachfrage gäbe und er niemals gesagt habe, dass man in bestimmten Kleingartengebieten bauen solle. Vielleicht sollte er mal einen Blick in alte Ausgaben der Kleingartenzeitung „Gartenfreund“ und des Weser-Kuriers werfen!?!

Zu dem Artikel, der heute im Kurier am Sonntag zu finden ist, gibt es online einige Kommentare. Eine wunderbare Geschichte erzählt Linde 79 dort und kommt zu folgendem, sehr treffenden Schluss: „M.E. sollte der Verband Werbung für den Erwerb eines Kleingartens“

„Meine Frau und ich haben uns im Kleingartengebiet „Hastedter Bulten“ vor 60 Jahren kennengelernt. Unsere Eltern hatten dort jeder eine Parzelle. Wir sagten: Wir gehen zum Lande. Wir haben unsere gesamte Kindheit dort an der Weser verbracht. Später auch unsere Urlaube. Weil es Reisen noch nicht gab und wir auch dafür kein Geld gehabt hätten. Zum Baden an die Weser waren ja nur ein paar Schritte. Ich habe viel gefischt und Aale, Rotaugen und Alander zusammen mit Freunden in der Landbude auf einem kleinen Herd gebraten. Natürlich selbst abgeschuppt und ausgenommen. Dazu wurden ein paar Kartoffeln im Garten ausgegraben, unter der Pumpe gewaschen, abgeschrubbt und mit der Schale gebraten. Ein Freund von mir spielte Harmonika. Wir haben viel gesungen. Schlager und Volkslieder mit deutschen Texten. Natürlich war auch mal ein Mädchen dabei. Es ging aber Immer keusch zu. Alle Mädchen waren von ihren Müttern so eingestellt, daß die Jungs immer dasselbe wollen und mach‘ das ja nicht, wenn Du ein Kind kriegst ist es mit der Schule oder Lehre vorbei. Dann gehst Du als Fabrikmädchen arbeiten und Geld verdienen. Ich kann dein Keind nicht großziehen und Platz in der Wohnung haben wir auch nicht. Uns Jungs schmerzten die Leisten aber da kamen wir nicht ran. Das Landheim war nebenan und wenn wir mal Geld hatten, dann kauften wir uns dort eine Flasche Bier. Manchmal fanden dort auch ein Sommerfest statt. Weil wir lange durchielten schliefen wir in einem Doppelstockfeldbett in der Landbude. Morgens waschen unter der Pumpe. Weil wir hunger hatten und kein Frühstück,  gingen wir durch den Garten und suchten Eßbares. Vielleicht war eine Wurzel schon dick genug zum Essen oder ein Kohlrabi, vielleicht taten es auch Radieschen. Viel war es ja nicht. Aber dann schwangen wir uns auf unsere Räder und ab ging es dann über die Wehrbrücke nach Hause in Hastedt.
Es ist jammerschade, daß es so viel Querelen in und über die Gartenvereine gibt. M.E. sollte der Verband Werbung machen für den Erwerb eines Kleingartens. Die jungen Leute wissen doch garnicht welche Freude ein Kleingarten macht. Und die Kinder lenen mal wieder einen Regenwurm kennen. Überhaupt ist ein Garten für das Aufwachsen der Kinder nicht hoch genug einzuschätzen. Also, jede Woche eine Anzeige im WK und der WK gewährt einen Preisnachlaß.“

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Neue Gartenordnung? Live-Ticker zur Delegiertenversammlung! Danke an den KGV Beim Kuhhirten

geschrieben am 14.4.2018

Liebe Gartenfreunde,

vor einigen Wochen haben wir Euch über den aktuellen Diskussionsstand zum Entwurf einer neuen Gartenordnung informiert.

Am heutigen Sonnabend, 14. April 2018, diskutiert nun die Delegiertenversammlung den Entwurf und stimmt darüber ab. Wir rechnen damit, dass gegen 19 Uhr das Ergebnis feststeht und informieren dann entsprechend.

Kurz entschlossen führen wir einen kleinen Liveblog übers Geschehen.

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Aktueller Stand (17:52 Uhr): Upps. Der Vorsitzende des KGV Beim Kuhhirten ist plötzlich verantwortlich für weitere Abstimmung zur neuen Gartenordnung.

Aktueller Stand (17:48 Uhr): Der erste Antrag auf Verschiebung wird aufgerufen. Die Delegierten entscheiden sich für den Antrag der IG Osterfeuerberg: „Die Beschlussfassung der neuen Gartenordnung ist abzulehnen. Die vorgeschlagene Fassung ist mit den Vorständen und Fachberatern abzustimmen.“ Abstimmungsergebnis: 114 dafür, 36 dagegen, 15 Enthaltungen.

Aktueller Stand (17:27 Uhr): Letzte Wortmeldungen zum Thema „Gartenordnung“ – immer wieder das Thema „mangelnde Transparenz bei der Entstehung“, „nicht familiengerechte Ausgestaltung“, „zu wenig ökologische Ausgestaltung“  – jetzt aber auch ein Aufruf, die neue Ordnung zu beschließen.

Aktueller Stand (17:22 Uhr): Erste Zwischenrufe zum Thema „Gartenordnung ist kinderunfreundlich“. Es wird ungemütlich 😉

Aktueller Stand (17:18 Uhr): Bemängelt wird jetzt die mangelnde Transparenz, die zu dem Entwurf der Gartenordnung geführt habe.

Aktueller Stand (17:10 Uhr): Von einem Mitglied kommt der Hinweis auf die Gartenordnung in Bremerhaven, die „sei wesentlich ökologischer“. Die neue Gartenordnung würde außerdem die Vorstände noch weiter in die Pflicht nehmen und  zu „Buhmännern“ machen.

Aktueller Stand (17:05 Uhr):  XY (Name ist der Redaktion bekannt) tritt ans Mikrophon, Leiterin der IG Neustadt, sie weist auf die lange Entstehungsgeschichte einer Gartenordnung hin – es sei besser über den Entwurf und die aktuellen Änderungsanträge zu abzustimmen.

Aktueller Stand (16:57 Uhr): XZ (Leiter IG Osterfeuerberg/ Name der Red. bekannt) tritt ans Mikrophon. Der Antrag der IG ist der erste, der zur Abstimmung kommen würde – und er sieht eine Vertagung des Themas vor. Sie bittet um eine „kluge Entscheidung“ zum Thema. Aus der Vahr kommen Hinweise zur Verständlichkeit, den zu langen Sätzen und dem Duktus, „der an Kaiserzeiten erinnern würde“.

Aktueller Stand (16:52 Uhr): Der TOP 13b ist aufgerufen – die neue Gartenordnung. August Judel weist darauf hin, dass neue, wichtige Themen in den Entwurf der Gartenordnung aufgenommen worden sind (etwa Bienenhaltung). Mit der neuen Gartenordnung könne man gut vor Ort arbeiten, sie müsse durchsetzbar sein.

…“

Zum Weiterlesen auf die Homepage klicken: Kleingärtnerverein Beim Kuhhirten e.V. 

 

„Es gärt an der Basis“, sagen die Kleingartenrebellen dem Weser-Kurier

„Es gärt an der Basis“, sagen die „Kleingartenrebellen“. Entzündet hat sich der Unmut am Entwurf des Verbands der Bremer Gartenfreunde für eine Gartenordnung, die auch ein Trampolin-Verbot vorsieht.

Aktueller Artikel im Weser-Kurier vom 13.4.2018 von Frank Hethey, der hier zu lesen ist: Klicke und du kommst zum Beitrag.

Werden Trampoline in Bremer Kleingärten verboten? Heute wird über die geplante Gartenordnung abgestimmt

Liebe Interessierte,

heute ist es soweit, der Tag der Abstimmung. Heute findet die Landesdelegiertenversammlung des Landesverbands der Gartenfreunde Bremen e.V. statt. Auf der Tagesordnung steht die Abstimmung über die geplante neue Gartenordnung, die die einzelnen Vereine kurzfristig erhielten. Dieser Entwurf rief bei vielen Mitgliedern und seit Mitte Februar auch in der Öffentlichkeit große Fragen auf und wird kontrovers diskutiert. Sind darin wirklich nur Notwendigkeiten zu finden? Ist es nicht vielmehr eine Verschärfung mit massiven Eingriffen des Landesvorstand in die privaten Vorstellungen von Gartenpächtern (Verbot von Trampolinen für Kinder) und in die Geschäfte der souveränen, eigenständigen, unabhängigen Kleingartenvereine? Jahrelang wurde hinter verschlossenen Türen an dem Entwurf gearbeitet und dann erhalten die Vereine den Entwurf kurzfristig vor der jährlichen Delegiertenversammlung, um ihn ohne Begründung zu den einzelnen Veränderungen zu erhalten und ohne weitere Diskussion abzusegnen. Ist das ein modernes Konzept? Geht so Demokratie? Geht man so mit den Finanziers des Landesverbands und der Geschäftsstelle um? Zur Erinnerung: Jeder Kleingartenpächter ist automatisch Mitglied im Landesverband der Gartenfreunde Bremen und zahlt jährlich entsprechende Beiträge. Und: der Landesverband der Gartenfreunde Bremen e.V. ist der Zusammenschluss der überwiegenden Anzahl der Kleingärtnervereine des Landes Bremens, der u.a. beauftragt ist die Interessen gegenüber Politik und Verwaltung zu vertreten, Bildungsaufgaben zu übernehmen und interne Organisation. Ist das die demokratische Kultur des Landesverbands der Gartenfreunde Bremen e.V.?

Viele Argumente sind in den vergangenen Wochen im Weser-Kurier in Beiträgen von Frank Hethey und Reaktionen darauf als Leserbriefe in der Papierausgaben und in im WK-online ausgetauscht worden. Sogar in Hamburg wurde auf den Konflikt aufmerksam gemacht von den SchreberRebellen e.V. In Jahreshauptversammlungen einiger Kleingartenvereine war der Entwurf Thema – unter „Verschiedenes“. Durch die Kurzfristigkeit konnte kein eigener Tagesordnungspunkt mehr eingebracht werden. Viele der öffentlich vorgetragenen Argumente sind hier auf dem Blog gesammelt.

Es ging sogar eine neue Website mit kritischen Anmerkungen zum Entwurf der geplanten Gartenordnung online: Die Kleinartenrebellen Bremen.

Liebe Delegierte! Ihr habt es heute in der Hand, wie mit euren Geldern umgegangen wird und mit eurer Eigenständigkeit in den Kleingärtnervereinen.

 

Bremen räumt auf im grünen Bremer Westen: Lasst uns gemeinsam mit anfassen!

Lasst uns gemeinsam aktiv werden und den grünen Bremer Westen, das Projekt Green Urban Labs um die Projektleiterin Lisa Hübotter und die ansässigen Vereine bei Bremen räumt auf unterstützen! Am Samstag, 14. April 2018, von 9.00 bis 13.00 Uhr tragen wir dazu bei, dass einige Wege und Plätze in dem besonderen Parzellengebiet frühlingsfit werden. Der grüne Bremer Westen kann Unterstützung sehr gut gebrauchen. In dem abwechslungsreichen Parzellengebiet, das von der Waller und Gröpelinger Bevölkerung seit über 100 Jahren intensiv genutzt wird, gibt es eine vielfältige Parzellenkultur und auch einige verwaiste Gartenflächen, die leider als Müllablageflächen mißverstanden werden.

Sei dabei und melde dich bis zum 12.4. bei mir! kirsten.tiedemann@gmx.de

Unsere Anmeldung als eine Gruppe bei „Bremen räumt auf“ übernehme ich und besorge in dem Rahmen dann Handschuhe und Müllbeutel beim Recyclinghof. Das hat den Vorteil, dass nicht jede_r einzeln zum Recyclinghof fahren muss.

Wahlweise meldet ihr euch direkt selbst an.

Unser Treffpunkt ist am Samstag, 14.4., um 9:00 Uhr vor dem Landheim Walle in der Fleetstraße 61/63.

kirsten.tiedemann@gmx.de

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Es ist eine tolle Gegend, wenn man von den Ecken mit Unrat und Müll absieht: Da wachsen knorrige Obstbäume in alten Gartenanlagen mit selbstgeschmiedeten Pforten. Dort entstehen neu angelegte Schrebergärten. Und dazwischen strecken Brombeeren ihre Tentakel in alle Richtungen und bilden eine dichte Hecke, hinter der ein Dornröschengarten aus dem Schlummer geweckt werden will. Ein hölzernes Kirchlein schmiegt sich in die Landschaft. Die Fleetkirche ist ein Überbleibsel aus der Nachkriegszeit und heute in Privatbesitz. Sie verweist auf die Wohnungsnot der Nachrkiegszeit, damals als viele Menschen kleine Wohnhäuser in einigen Gärten errichtet haben. Auch davon finden sich noch Gebäude, sogenannte Kaisenhäuser. WUPP, das Waller Umweltpädagogik Projekt, der Internationale Garten Walle, Imker und die Beschäftigungsinitiative Garten JEden – vielerlei Leben ist hier im grünen Bremer Westen. Wir wollen nahe des Wasserlaufs namens Waller Fleet aufräumen. Bei der Aktion lernen wir einen Ausschnitt der abwechslungsreichen Gegend kennen und arbeiten mit netten Menschen zusammen.

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Infos zum Prinzip von Bremen räumt auf“:

„Einmal im Jahr wird gemeinschaftlich unsere Stadt aufgeräumt! Egal, ob allein, zu zweit oder mit dem ganzen Verein – alle Bremerinnen und Bremer sind vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr eingeladen, den großen Frühjahrsputz tatkräftig zu unterstützen.

Als Dankeschön für das Engagement werden nach Aktionsende viele attraktive Sachpreise unter allen registrierten TeilnehmerInnen verlost. Die Gewinner werden per Post benachrichtigt.

Übrigens: Alle fleißigen Sammler können die öffentlichen Verkehrsmittel der BSAG zum Aktionstag kostenlos nutzen. Die Fahrkarte erhalten Sie zusammen mit dem Sammelequipment. Gültig ist sie je für eine Person an den folgenden Tagen:

  • Samstag, 14. April 2018 – Tag der Erwachsenen
  • Samstag, 26. Mai 2018 – „Bremen räumt auf.“ sagt Danke
Wann und wo wird aufgeräumt?

Am Samstag, den 14.04.2018, zwischen 9 bis 13 Uhr.
Das Sammelgebiet kann jeder selbst bestimmen. Ob Grünanlage, Sportplatz oder Hauptverkehrsader – Hauptsache, wir putzen Bremen heraus! Bitte bringen Sie die vollen Müllsäcke anschließend zu unseren Müllabgabeplätzen, damit die Müllabfuhr den Abfall ordnungsgemäß entsorgen kann.

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung vor Aktionsbeginn erforderlich.

Das benötigte Equipment kann an 16 Recycling-Stationen abgeholt werden. Schulen und Kitas werden auf Wunsch mit dem Aufräummaterial kostenlos beliefert.

http://www.bremen-raeumt-auf.de“

Lasst die Ligusterhecken blühen – die Bienen danken es euch [Gastbeitrag von Ingeborg Jahn]

Herzlichen Dank an Ingeborg Jahn für den anregenden Beitrag zur bienenfreundlichen Blüte von Liguster, den ich gerne mit ihrer Vorbemerkung dazu, wie sie auf die Idee dazu kam, mit euch teile.

„Lasst die Ligusterhecken blühen … was dahinter steckt:
Ich bin seit rund 18 Jahren kleine Gärtnerin … aber ich muss gestehen, dass ich den Liguster überhaupt und auch als Bienenpflanze erst im letzten Sommer wahrgenommen habe. Ich hörte mit, wie zwei Gartenfreunde darüber sprachen, dass eine Hecke, die aus meiner Sicht wunderschön blühte (siehe Foto), unbedingt geschnitten werden müsste, weil der Austrieb schon viel zu weit in den Weg rage. Da musste ich doch genauer gucken und konnte ziemlich viele Honigbienen und weitere Insekten beobachten. Erst dann habe ich mich etwas informiert und gedacht, dass es eine gute Idee wäre, Gartenfreund*innen zu motivieren, ihre Ligusterhecken doch möglichst blühen zu lassen. Liguster gilt zwar als mittelmäßiges Bienenfutter (Pollen und Nektar), aber die Menge der vielen Ligusterhecken macht’s … vor allem dann, wenn es sonst nicht viel zu holen gibt:

In unserem Kleingartenverein „Gute Ernte“ gibt es viele Ligusterhecken. Leider sieht man sie nur selten blühen. Eigentlich schade, denn die weißen duftenden Blüten sind sehr hübsch und sie bieten Bienen und weiteren Insekten Nektar und Pollen.
Auch werden Tagfalter wie Weißlinge (Pieris), das Große Ochsenauge (Maniola jurtina) und der Kleine Fuchs (Aglais urticae) angelockt. Für die Raupen einiger Nachtfalterarten,so des Ligusterschwärmers (Sphinx ligustri), ist Liguster eine wichtige Nahrungspflanze. Der Liguster ist auch ein Vogelnist- und Nährgehölz, z.B. für Amseln und Gimpel.

Der Liguster ist ein heimisches Gehölz und blüht im Somer. Die Blüten bilden sich an der Spitze des Neuaustriebs, Blütezeit ist Juni und Juli. In Anleitungen wird häufig empfohlen, Liguster – wie bei Sommerblühern üblich – kurz vor Austriebsbeginn im Frühling zuschneiden. Unserer Erfahrung nach blüht die Ligusterhecke dann jedoch nicht zuverlässig. Alternativ kann man deshalb ausprobieren, erst nach der Blüte ab August/September zu schneiden – oder nur alle zwei Jahre. Wenn genügend Platz ist, kann man die Hecke auch frei wachsen lassen und seltener auslichten. Im Schatten blüht der Liguster nicht so gerne,
so dass hier eine Formschnitthecke mit häufigem Schnitt (auf Vogelnester achten) aus Bienensicht in Ordnung wäre.

Blühender Liguster mit Biene – Sommer 2017 im KlGV „Gute Ernte“ in Bremen. Foto: Ingeborg Jahn

Empfehlung: Beobachtet Eure Ligusterhecken, wie sie am besten zur Blüte kommen. Erprobt den Frühlingsschnitt (vor dem 1. März) oder den Schnitt nach der Blüte (dann gibt es aber leider keine Beeren). Verzichtet darauf, zwischen März und August/September den Zuwachs der Hecke zu schneiden (Formschnitt). Vielleicht ist es auch möglich, pro Jahr nur eine Seite der Hecke zu schneiden, so dass die nicht geschnittene Seite Blüten und Beeren tragen kann. Die Bienen, Falter und Vögel danken es Euch.

Alle Teile von Liguster gelten als schwach giftig. In der „Offiziellen Liste giftiger Pflanzenarten“ ist die Pflanze nicht enthalten. Enthalten sind jedoch z.B. Kirschlorbeer, Lebensbaum und weitere Pflanzen, die in vielen unserer Gärten zu Hause sind. https://www.giz-nord.de/cms/index.php/liste-giftiger-pflanzenarten.html,
abgerufen 17.3.2018

Quellen (u.a.): NABU, BUND, http://www.baumkunde.de, http://www.schmetterling-raupe.de.

Ich danke dem AK Bienen und Blüten beim BUND Bremen und Hartmut Clemen für wertvolle Hinweise.
Dies ist eine persönliche Information, die auf angelesenem Wissen und Erfahrungen im Garten basiert. Sie darf völlig frei verwendet werden. Rückmeldungen erreichen mich unter gribat.jahn@t-online.de“

Eine Garteninformation von Ingeborg Jahn, KLGV „Gute Ernte“ Bremen (Version: März 2018)