Verwunschener Garten mit Kaisenhaus

Heute zeige ich euch einen verwunschenen Garten, den ich kürzlich auf einem Streifzug entdeckte. Es steht verlassenes Häuschen darauf, das ein Kaisenhaus zu sein scheint. Es befindet sich übrigens nicht in Walle/Findorff. Brombeeren und Efeu strecken ihre Tentakel bereits aus und beginnen die Parzelle zu erobern. Birken, Büsche und Sträucher werden das kleine Gebäude verdecken, sobald sie ihr grünes Laub angelegt haben.verlassenesKaisenhaus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Kirsten Tiedemann

Follow the white Rabbit – Ostern und so!

Follow the white Rabbit, heisst es bei Alice im Wunderland. Und sie erlebt die fantastischsten Dinge. Wußtet ihr, dass der Hase eines der urältesten Symbole für Lebendigkeit, Fruchtbarkeit und Wildnis ist und in der Steinzeit zu den heiligen Tieren gehörte? Was für die Tübinger Archäolog*innen das kleine Mammut ist, das ist für deren portugiesischen Kolleg*innen der Hase. Das älteste Häschen aus Elfenbein ist übrigens rund 7000 Jahre alt und wurde zusammen mit Göttinnenfiguren in einer mesolithioschen Kultanlage im Alentejo/Portugal gefunden.
Das heidnische Symbol „Hase“ ist in das christliche Osterfest übernommen worden und damit wird an diesen Tagen auch die Rückkehr des Lebendigen, die Lust, die Frühlingsgöttin Ostara, die Schnelligkeit (und Unberechenbarkeit) der Hasen gefeiert. So gesehen sind auch die realen Häschen im Garten ein schönes Symbol, wie ich finde. Auf meiner Parzelle gibt es inzwischen einen (kleineren) Blumengarten, indem Stauden und Blüten gedeihen, und einen (größeren) Tiergarten, wo das wächst und blüht, was die flauschigen Kaninchen in Ruhe lassen, wie Pfingsrosen, Taglilien, Rhababer oder sogar mögen, wie den Rasen, den sie mir kurz halten. So haben wir alle etwas von dem Lebensraum Garten. In diesem Sinne wünsche ich meinen Leserinnen und Lesern feine Ostertage! Habt es gut.cropped-hase.jpg

Foto: Kirsten Tiedemann

Dank an Luisa Francia, die das alte Wissen um den Hasen in ihrem online Tagebuch http://www.salamandra.de teilt.

 

„Auf Lebenszeit in der Laube“ – Sonntagsspaziergang im Deutschlandfunk

„Ein kleiner Trupp Neugieriger hat sich an der Endstation des Busses versammelt. Bis hierhin hat sich ein Gewerbegebiet ausgedehnt, dahinter beginnt das Reich der Kleingärtner. Lange, ungeteerte Wege mit Namen wie Milanweg oder Gartensängerweg, schmale Gräben und Kanäle, und hinter den Hecken die sogenannten „Parzellen“. Die meisten sind gepflegt, mit kurz geschnittenem Rasen, Blumenrabatten oder Gemüsebeeten, andere völlig zugewuchert mit Brombeerbüschen, Farn, Brennnesseln und verwilderten Obstbäumen. Aus der Ferne tönt der Schallteppich einer Autobahn.

An der Haltestelle wartet schon Kirsten Tiedemann.“

So beginnt der Sonntagsspaziergang „Auf Lebenszeit in der Laube“ von Günter Beyer, der kürzlich im Deutschlandfunk gesendet wurde. An Originalschauplätzen sammelte der freie Journalist aus Bremen im Sommer O-Töne und Informationen für diesen Radiobeitrag und begleitete den von mir bei der VHS-Bremen angebotenen Spaziergang „Kaisenhäuser – Fleetkirche – Parzellenkultur“ in der Waller Feldmark. Beyer unternahm später noch einen Abstecher in das Kaisenhausmuseum. Entstanden ist ein schönes Hörstück mit verschiedenen akustischen Eindrücken, einschließlich quietschender Gartenpforte, das an die Geschichte der Kaisenhäuser und ihrer Bewohner in einem Bremer Kleingartengebiet erinnert.

Der sechsminütige Sonntagsspaziergang kann als Podcast im Internet nachgehört und gelesen werden, hier klicken. Er ist genau das Richtige für einen grauen Sonntag. Reinhören! Und später geht es mit dem Picknickkorb zum Frühlingsfest in den KulturGarten Arbergen!

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Ein Kaisenhaus. Foto: A. Oettingshausen

P.S.: … wer jetzt mehr über die Geschichte der Kaisenhäuser und ihre Bauherren und  Bewohner erfahren möchte, findet umfangreiche Infos, viele historische Fotos und Dokumente sowie Erinnerungen der Aufbaugeneration in meinem Buch „Mehr als ein Dach über dem Kopf – Bremens Kaisenhäuser“.

ISBN 978-3-938795-39-2, Preis: 16,90 €.

Frühlingsfest im KulturGarten mit Kulturjurte Arbergen [Tipp]

Zum Auftakt der Saison im AWO-KulturGarten Arbergen wird am Sonntag, 20. März, ab 14.00 Uhr der Frühlingsanfang und das kurdische, iranische und afghanische Neujahr mit einem Fest gefeiert. Der KulturGarten wird aus der Winterruhe geweckt und die Kulturjurte Arbergen, die 2015 in einer Gemeinschaftsaktion hergestellt worden ist, wird wieder aufgebaut. Sie wird den Garten über den Sommer als vielseitiger Veranstaltungsort neu beleben. Beim gemeinsamen Aufbau der Jurte, einem Rundzelt aus leichtem Scherengitter, Stoffen und Plane, ab 14.00 Uhr gibt es ein Wiedersehen aller Helferinnen und Helfer aus dem vergangenen Jahr – natürlich sind hierzu neue Interessierte willkommen und können auch mitmachen. Als besonderer Punkt steht um 17.00 Uhr ein Film zum JurtenGarten auf dem Programm. Mit einem wärmenden Feuer und der Musik sowie köstlichem Essen wird das Erreichte gebührend gefeiert, so die Organisator*innen Oliver Schmid (Jurtenwesen) und Marie Beneke (Integrative Projektmitarbeit AWO ÜWH Arbergen).

Zum guten Gelingen dieses Mitbringfestes können alle Gäste etwas beitragen: Neben fröhlicher Stimmung wird trockenes Feuerholz (dringend, wie ich hörte) gebraucht, gute Speisen und Getränke sind ebenso willkommene Mitbringsel wie Musikinstrumente und Menschen, die auf ihnen spielen mögen, Stockbrotteig und Backkartoffel in Alufolie und Decken … – also: packt euren Picknickkorb und eure Instrumente und los geht’s zum Frühlingsfest!

Wo: KulturGarten Arbergen, Arberger Heerstraße 1, 28307 Bremen
Hinter dem grünen Wohncontainern des Übergangswohnheimes Arbergen der AWO Bremen

Wann: 20. März ab 14.00 Uhr bis in die Nacht hinein.

Das Event findet ihr auf Facebook hier.

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Foto: privat

Dreieckig oder rund, welches Hochbeet gefällt Dir?

Darf es zur Abwechslung ein rundes, aus Weide geflochtenes Hochbeet sein, das sich von der Form her in die gepflanzte Natur einfügt?Rundes Hochbeet

Auch solche mit einer rechteckigen Form müssen nicht zwingend parallel zur Gartengrenze ausgerichtet werden, was leicht einen starren Eindruck erzeugt, sondern können sich, bei lockerer Verteilung der Beete, harmonisch in das Gartenbild einfügen. Hier ist ein schönes Beispiel für eine lockere Verteilung.Hochbeete

Wer beim Frühlingsspaziergang einen Blick über die Gartenhecke wirft, erhält kreative Anregungen für den Bau eines eigenen Hochbeetes. Neben Brettern finden weitere unterschiedliche Materialien hierfür Verwendung, wie Weiden- und Bambusäste, Gehwegplatten, verzinkte Drahtmatten und Paletten. Hochbeet

Die vielfach beschriebenen Vorteile eines Hochbeetes (Rückenschonung/Knieschonung/Ast-, Strauch-, Laub- und Kompostverwertung und reicher Ernteertrag) nutzen immer mehr (Freizeit)Gärtner*innen auf recht unterschiedlichste Art und Weise. Meistens wird Gemüse angebaut, es läßt sich darauf aber auch ein Blütenmeer zaubern.

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Upcycling alter Gehwegplatten aus Beton zu einem Hochbeet, das auch als Frühbeet genutzt wird.

Warum ist auf manchen Bildern ein Netz oder sogar Maschendraht über dem Hochbeet zu sehen, fragt ihr euch? Grund für diese Bespannung sind die kuscheligen Kaninchen mit ihrer fabelhaften Sprungkraft. Selbst bei einer Höhe von 1,10 Meter bietet ein Hochbeet keinen Schutz vor den hungrigen Freunden, die am liebsten frisches Grün mögen und mit einem lockeren Sprung ins Paradies gelangen können. Hier sind Kaninchenlöcher zu erkennen:HochbeetKaninchen24

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Ein dreieckiges Erdbeerhochbeet.

Aus der Vielzahl der kostenlosen Bauanleitung aus dem Netz habe ich für euch drei herausgefischt: Eine findet ihr hier und eine zweite hier. Auch auf YouTube gibt es verschiedene Video-Anleitungen wie dieses Making-of eines Hochbeetes aus Paletten hier.

Fotos: Kirsten Tiedemann

Kunterbunte Lauben

Bonbonbunt leuchtet es zwischen Obstbäumen und immergrünen Büschen, es sind Lauben, die einen frischen Anstrich mit starken Farben erhalten haben. Vorbei ist es mit dem dunklen Braun, die Phase der sanften Farben, die seit einigen Jahren bereits einige Lauben schmücken, wird nun durch peppige Farben mit genügend Deckkraft für dunkel gestrichenes Holz ergänzt. Die Wahrnehmung eines Garten ändert sich mit solch einem poppig bunten Gartenhäuschen – vom Winter bis weit in den Frühling schiebt es sich in den Vordergrund und wird zum Eycatcher. Im Sommer wird es vom Laub der Bäume und Sträucher gerahmt.

Hier sind ein paar Eindrücke, die ich auf dem Stadtwerder gesammelt habe.

lila roetlich orangeLaube

pink blau

Fotos: Kirsten Tiedemann

Weitere Beispiele findet ihr in meinem Beitrag „Nicht alternativlos: Es kommt Farbe ins Spiel – Orange“.

Stark * Stolz * Stur – Internationaler Frauentag 2016

Stark * Stolz * Stur lautet das Motto des Internationalen Frauentages am 8. März 2016 in Bremen. Ausstellungen, Aktionen, Filme, Führungen und Vorträge – auch in diesem Jahr engagieren sich viele Veranstalter*Innen und bieten im März ein facettenreiches Angebot rund um die Situation und die Rechte von Frauen in aller Welt. Daraus ist ein umfangreiches Programm geworden, das von der ZGF in einem Flyer zusammengestellt haben.

Am 8. März bündeln sich die Termine:
  • Um 16.00 Uhr startet die traditionelle Demonstration zum Internationalen Frauentag am Ziegenmarkt. An diesem Tag gehen Frauen für ihre sozialen, kulturellen und politischen Rechte auf die Straße. Sie setzen ein mutiges Zeichen gegen Benachteiligung, Diskriminierung, Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung – und für eine lebenswerte Zukunft. Veranstalterin ist die Stadtfrauenkonferenz Bremen.
  • Ab 17.00 Uhr stellen sich verschiedene Frauenorganisationen unserer Stadt im Alten Rathaus vor und das Mütterzentrum Tenever bietet in der Eingangshalle internationale kulinarische Köstlichkeiten.
  • Um 18.00 Uhr wird die Bremer Frau des Jahres vom Bremer Landesfrauenausschuss e.V. / Landesfrauenrat Bremen mit einem Festakt in der Oberen Rathaushalle geehrt. Das Engagement gegen Sexismus und Diskriminierung von Frauen rückt in diesem Jahr in den Fokus: Gesucht wird diesmal eine Frau, die stark, stolz und stur ihren Weg geht – für gleiche Rechte und Teilhabe für Frauen in allen Lebensbereichen.                                              Die Schirmfrau dieser Veranstaltung, Frau Senatorin Anja Stahmann, wird die Ehrung der diesjährigen Preisträgerin vornehmen. Musikalisch begleitet uns das „DUO TAKSIM“. Mit einem Sektempfang klingt die Veranstaltung aus.                     Der Eintritt ist frei.

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Zur Programmübesicht im Netz auf frauenseiten.de hier klicken.

Hier geht`s zum download des Programmflyers.

 

Eigenwillig gestaltetes Kaisenhaus

Dieses aussagekräftige Beispiel für die eigenwillige Gestaltung beim Bau von Kaisenhäusern sendete mir eine passionierte Freizeitgärtnerin freundlicherweise zu. Herzlichen Dank dafür. Das kleine Häuschen mit Satteldach nebst Anbau befindet sich nicht in Findorff/Walle, was auf eine Verbreitung des Wohnens auf der Parzelle in der Nachkriegszeit in den meisten Kleingartengebieten der Stadt hinweist. An dem mit roten Dachschindeln eingedeckten Gebäude sind zwei Anbauten erkennbar: Zum einen gibt es einen Windfang und des weitere befindet sich ein Anbau an der Rückseite des Häuschens einschließlich Obergeschoss, der anders als das „Hauptgebäude“ mit einem Pultdach versehen wurde. Dieser Bereich scheint mit Dachpappe gedeckt zu sein. Die hier gewählte Dachform ermöglicht es, die gesamte Grundfläche der ersten Etage in diesem kleinen Teil des Hauses vollumfänglich nutzen zu können. Das ovale Fenster im Anbau fällt ins Auge. Das selbst gebaute Häuschen, das früher nach Notwendigkeiten, Möglichkeiten und Bedürfnissen der Bewohner vergrößert worden ist, erhält damit ein wunderbares i-Tüpfelchen. Es amüsiert die Betrachter*in (und verärgert mache andere) auch, weil es komplett aus der Reihe der gängigen Gestaltungslogik tanzt.

Das an die Hauswand angelehnte Fahrrad gibt einen hilfreichen Anhaltspunkt zur Schätzung der Grundfläche des ursprünglichen Gebäudes. Das kleine Gebäude mit Satteldach wird in etwa eine Grundfläche von 6×6 Meter haben; dazu kommt der Anbau mit etwa 2,50×6 Meter.

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Foto: privat

Wer mehr über die Geschichte des Wohnens auf der Parzelle in Bremen erfahren möchte, und dessen Entwicklung von den 1920er Jahren bis 2002, dem möchte ich mein Buch „Mehr als ein Dach über dem Kopf – Bremens Kaisenhäuser“ ans Herz legen. Das reich bebilderte Buch beleuchtet die Gründe für die eigenwillige Gartenwohnkultur, es läßt engagierte Zeitzeugen zu Wort kommen, zeigt viele Dokumente sowie Bau- und Flächennutzungspläne und gibt interessante Einblicke in die wechselvolle Geschichte aus Sicht der Bewohner*innen sowie von Verwaltung und Politik (Bürgermeister Wilhelm Kaisen und Hans Koschnik u.a.). Es ist beim Weser-Kurier, im Pressehaus in der Martinistraße erhältlich und im Buchhandel bestellbar.

ISBN 978-3-938795-39-2, Preis: 16,90 €.

Foto: privat

Kaisenhaus mit Zukunft als Gartenhaus – Das Potential erkannt

Zur Nachahmung empfohlen: Schon mal dran gedacht, ein Kaisenhaus als Gartenhaus zu nutzen?!

Es ist wirklich spannend zu beobachten, welche Zukunft intakte Kaisenhäuser mit der neuen Übergangsregelung als Gartenhäuser haben können – selbst wenn sie auf den ersten Blick vielleicht nicht reizvoll wirken. Ich habe Jörn in seinem Kaisenhausgarten besucht und durfte mich in Garten und Haus umsehen.

„Ich habe mir einen Traum verwirklicht. Aus einem der verwahrlosten Gärten mit Haus habe ich mir mit viel Herzblut und Engagement eine kleine Finca geschaffen“, sagt Jörn. „Warum eine Ferienwohnung auf Norderney? Oder ein Haus in der Toscana, in das man nur ein- oder zweimal im Jahr fährt? Und das auch nur für kurze Zeit.“ Er zieht den Garten in der Stadt vor. „Zum Garten ist es ein kurzer Weg. Sobald ich die Gartenpforte hinter mir schließe, tauche ich aus der städtischen Hetze ab. Meine grüne Oase liegt quasi vor der Haustür.“Gartensicht

„Ich habe das Potential des kleinen Hauses erkannt, obwohl es ziemlich zugemüllt war“, erzählt Jörn von seinem ersten Eindruck. Seitdem hat der dynamische Mann, der in der IT-Branche tätig und zeitweise viel auf Reisen ist, die verwahrloste Parzelle geschickt und mit großem Engagement in seiner Freizeit eigenhändig nach seinen Vorstellungen neu gestaltet. Das Häuschen hat er entrümpelt und entkernt und vom Boden bis unters Dach erneuert. Viel Zeit, Material und vor allem Arbeit mit Herzblut stecken in dem Garten und dem Häuschen, das nun als modern gestaltetes Gartenhaus zu vielen Gelegenheiten genutzt wird.

Das Äußere des kleinen Hauses mit seinen Anbauten will Jörn weitgehend unverändert im alten Stil erhalten, denn er schätzt es auch als ein historisches Zeugnis und erhält so einen Teil Bremischer Geschichte: als Kaisenhaus war das kleine Gebäude in der Nachkriegszeit aufgebaut worden und hatte gemeinsam mit dem Garten überlebenswichtige Funktionen zu erfüllen. In jenen Jahren, die von einer massiven Wohnungskrise geprägt war, hatte sich hier eine Bremer Familie mit großem persönlichen Engagement dieses kleine Wohnhäuschen in einem Kleingarten aufgebaut. Und weil die Wohnungskrise über Jahrzehnte dauerte, wurde das kleine Häuschen damals gelegentlich etwas vergrößert, wie die Anbauten zeigen.

Laube

Fensterrahmen und Fensterläden sind wo nötig ausgebessert und einheitlich frisch gestrichen worden. Die Veranda steht jetzt auf der to-do-Liste.

Ich darf einen Blick in das Innere des gründlich renovierten Hauses werfen. Gleich hinter der Veranda komme ich in einen Funktionsraum, der mit neuen Bodenfliesen ausgestattet ist, die Wände sind getäfelt und in frischem Weiß gestrichen. Pantry und Kochgelegenheit vervollständigen diesen Bereich. Fenster

Bei den Entrümpelungsarbeiten entdeckte der neue Besitzer hier überraschenderweise einen kleinen, tiefer gelegten, soliden Lagerraum in der Größe von etwa einem Kubikmeter. Hier bleiben Wasser, Bier und Wein für den lauen Sommerabend erfrischend kühl.kellerklappe2

Im gemütlichen Wohnbereich ist der Putz der Wände ebenfalls weiß gestrichen, die Decke ist vertäfelt und der Boden mit Kork ausgelegt.

Vor dem Ofen hat Jörn als Schutz vor Funkenflug Flusskiesel in Beton eingelegt. Diese Alternative zur Glasplatte hat vom Schornsteinfeger, der Ofen und Rauchabzug regelmäßig checkt, das OK bekommen. Das Feuer im Ofen knistert bei meinem Besuch und spendet eine angenehme Wärme, die wohlige Atmosphäre verbreitet.Ofen

Auf der Parzelle konnten die Kinder von Jörn und seiner Frau als Teenager hin und wieder ein erstes Wochenende ohne Eltern verbringen, erinnert sich Jörg. Hier haben sie ungestört Freunde eingeladen und in einem überschaubaren Rahmen Selbstständigkeit geübt. WoziBlick2

Der Garten ist durch eine Vielzahl unterschiedlicher Sträucher und Büsche locker gestaltet und in verschiedene Bereiche gegliedert, sodass zu jeder Tageszeit eine sonnige Sitzgelegenheit zu finden ist. Bei Bedarf wurden vorhandene Gehwegplatten wieder verwendet.Bakn

Mit einer stabilen Schaukel, die sich besonders für hoch gewachsene Erwachsene eignet, hat Jörn sich einen weiteren Wunsch erfüllt. Mit großem Vergnügen genießt eine benachbarte Freizeitgärtnerin von etwa 70 Jahre es ebenfalls, hier nochmal wieder ausgiebig schaukeln zu können.

Das Gehölz erhält jährlich einen sorgfältigen, individuellen Schnitt, der dem Garten eine schöne Struktur und abwechslungsreichen Rahmen gibt. Säge

Das Häuschen verfügt über einen Anschluss an das Stromnetz und über fließendes Trinkwasser aus dem vereinseigenen Wassernetz. Die wenigen anfallenden Abwässer des Hauses werden in einer geschlossenen Grube aufgefangen und regelmäßig abgefahren. Zum Gießen der Sträucher, Beete und des Rasens werden das kostengünstige Grundwasser und aufgefangenes Regenwasser verwendet.

Kinder

Kinder aus der Nachbarschaft verkaufen Äpfel und Zucchini.

Zur Bauweise des Hauses

Betrachtet man das kleine Kaisenhaus genauer, wird man feststellen, dass der damalige Bauherr und seine Familie über gewisse finanzielle Mittel oder gute Beziehungen verfügt haben müssen. Die oberen Abschlüsse aller Fenster und der Eingangstür sind einheitlich, ebenso der Sturz über den Fenstern, die Fensterbänke und die Fenster. Nur die Veranda scheint vorgesetzt. Bei genauerer Betrachtung ist zu entdecken, dass die ersten 22 Quadratmeter Grundfläche damals jedoch nicht nur um die Veranda, sondern noch um einen weiteren kleinen Anbau und einen Schuppen erweitert worden waren. Das Wohnhäuschen selbst ist zweiwandig mit Sandstein und Klinker errichtet worden. Nur beim Fundament scheint mit einem Streifenfundament die Sparvariante gewählt worden zu sein. Fundament, Wände und der Dachstuhl sind ausreichend, sodass das kleine Haus eine Eindeckung mit Dachziegeln trägt. Es läßt sich leicht berechnen, dass diese solide Bauweise mehr Material und damit finanzielle Mittel (und/oder Beziehungen) erfordert hat als zum Beispiel die Variante mit einfachem Mauerwerk oder die Holzrahmenbauweise.

Zur Nachahmung empfohlen!

Jörn hat in seinem Garten ein attraktives Beispiel für die „Nachnutzung“ eines Kaisenhauses als Gartenhaus geschaffen. Es kann zur Nachahmung empfohlen werden, wie ich finde.

Sitzplatz

Fotos: Kirsten Tiedemann

[Beitrag vom 27.12.2015 leicht überarbeitet]