„70 Jahre in einem Kaisenhaus“ – notwendige Ergänzung zum WK

Der Weser-Kurier bewegt sich in Sachen Kaisenhäusern. Am Dienstag erschien ein anschaulicher Beitrag über Marta Allmers, die 70 Jahrzehnte im Kaisenhaus, das sie gemeinsam mit den Eltern aufgebaut hat, gelebt hat. Die heute 82jährige ist darin aufgewachsen und hat bis vor kurzem im Parzellengebiet gewohnt.

Der Artikel bedarf jedoch einiger notwendiger Ergänzungen:

1) Nachdem ein auswohnberechtigter Mensch sein Kaisenhaus verlassen hat, darf es leider – anders als im Beitrag angegeben – nicht mehr bewohnt werden. Bis zum Abriss darf es zurzeit maximal als Laube genutzt werden, mit gelegentlichen Übernachtungen.

2) Ein Kaisenhaus wird nicht automatisch von der Behörde auf die Abrissliste gesetzt. Dafür müssen die Eigentümer es ausdrücklich bei der Behörde anmelden. Das machen sie, weil sie die Abrisskosten nicht selbst tragen können oder wollen, oder weil sie von der Behörde massiv dazu gedrängt werden. Hätten die Besitzer die Möglichkeit, würden viele ihr Eigenheim gerne behalten, es an die Kinder weitergeben, es vererben oder veräußern.

3) Zum Glück hat Frau Allmers ausreichend Mittel zur Verfügung, um ihren Alterswohnsitz zu finanzieren. Ansonsten würde das zuständige Amt sie oder ihre Kinder nachdrücklich auffordern: „Sie besitzen ein Haus? Warum steht das leer? Vermieten oder verkaufen sie es, um das Pflegeheim zu bezahlen!“ „Was sagen Sie, dass geht nicht? Das glaube ihnen, wer will. Das kann nicht sein!“ Genau so ist es anderen Menschen bereits ergangen.

… und schließlich stellt sich 4. die Frage) Warum nahmen die Eltern von Frau Allmers auch die Großeltern, Onkel und Tante in ihr Haus auf? Warum haben so viele Menschen über so einen langen Zeitraum auf beengtem Raum in einem kleinen Wohnhaus auf einer Parzelle gelebt? Warum nahmen soviele Menschen die ständigen Kontrollen durch und Konflikte mit der Baupolizei und der Baubehörde auf sich? Weiterlesen

Stand der Petition an den Bürgermeister

KaisenhausIn kurzer Zeit haben über 1000 Menschen den Bremer Bürgermeister aufgefordert, sich für den Erhalt der Kaisenhäuser einzusetzen. Fast 500 zeichneten in den vergangenen drei Wochen die online-Petition der Interessengemeinschaft der Parzellenbewohner e.V. Den Brief an den Bürgermeister haben weitere 550 Leute unterschrieben und auf den Postweg gebracht. Viele Unterstützerinnen und Unterstützer haben ihre Unterschrift mit einer vernünftigen Begründung versehen, von denen hier eine Auswahl vorgestellt wird.

„Der Abriß der Kaisenhäuser ist eine sinnlose Verschwendung von Steuergeldern und Vernichtung von Eigentum. Zudem ist Resultat eine ‚Bereinigung‘ ein Grundstück ohne Strom- und Wasseranschluss, das in dem Zuststand auch nicht als Dauerkleingarten genutzt werden kann und dann verwildert und die umliegenden Grundstücke beeinträchtigt.“ Ronald Naatz

„mein knapp 90-jähriger opa erbaute eines dieser häuser und lebt da… ausserdem ist es das elternhaus meiner mutter und meines onkels! ich finde, dass es auch ein stück weit geschichte ist und erhalten werden soll!!!“ Moritz Metzger

„Ich unterstütze diese Petition, weil ich es für eine Verschwendung von Steuergeldern halte, bestehende und gut erhaltene Kaisenhäuser durch städtischen Zwangsabriss in Zeiten von Haushaltsverschuldungen verschwinden zu lassen. Kaisenhäuser werden dazu auch kleingärtnerisch genutzt, durch den Abriss entstehen Brachflächen, die für kleine Vereine kaum mehr pächterlich abgebbar sind; diese Vereine sind dann in ihrer Existenz bedroht. Des Weiteren gehören diese Häuser, abgesehen von den noch dort legalen Bewohnern und Auswohnernund ihrer Lebensexistenz, die wegfallen würde, zur Historie von Bremen.“ Carola Möller Weiterlesen

Garten jEDEN – Offener Garten im Milanweg

Garten jEDEN ist ein neues Gartenprojekt im Parzellengebiet Waller Feldmark. Und die Mitwirkenden laden ein zum Tag des offenen Gartens: Am Freitag, 19.9., gibt es ab 13.00 Uhr Bratwurst, Brot und Brause im neuen integrativen Beschäftigungsprojekt der Bremer Werkgemeinschaft. Die Parzelle liegt im Milanweg 33-35 im Kleingärtnerverein Union – Anfahrt hier tippen. Bei einem Schnack kann man am Freitag sehen, was dort schon alles gewuppt worden ist. Und das ist nicht wenig …

Garten jEDEN Einladung-1 Garten jEDEN Einladung-2